IKG-Team gewinnt Vulkan-Rover-Wettbewerb
Zwei Monate lang, im März und April, tüftelten und bauten die vier IKG-Konstrukteure an ihrem Mini-Rover, der den hohen Anforderungen der Ausschreibung genügen musste. Das Ergebnis überzeugte die Jury des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) durch seine Kreativität und technische Raffinesse. Insgesamt wurden drei von Schülerteams konstruierte Vulkan-Rover prämiert und die Teilnehmer zur "DLR_Summer_School Vulcano 2025" auf Kosten des DLR eingeladen.
So konnte das IKG-Team Anfang Juni nach Süditalien reisen, um ihren Rover auf der Vulkaninsel Vulcano zu präsentieren und im Gelände zu testen. Dort trafen sie bei einem Forschungs-kongress auf internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, nahmen an Vorträgen, Workshops und Feldforschung teil und gewannen zahlreiche neue Eindrücke.
Der absolute Höhepunkt war jedoch der Geländetest am Rand des Vulkankraters auf dem knapp 400 Meter hohen Vulkan. Dort oben bot sich den Teilnehmern ein beeindruckendes 360°-Panorama: Aus dem der tiefblauen Meer ragten weitere Vulkaninseln empor, darunter der aktive Stromboli, auf dem sogar ein kleiner Ausbruch zu beobachten war. Der Test des Rovers verlief äußerst erfolgreich. Zuverlässig rumpelte das Fahrzeug über das unwegsame Gelände und ließ sich weder von größeren Felsen noch von losem Geröll aufhalten. Kleinere Ermüdungserscheinungen konnten mit dem mitgebrachten Werkzeug rasch behoben werden. Insgesamt war es ein rundum gelungener Praxistest in der heißen, staubigen Vulkanlandschaft Süditaliens.
Die im Wettbewerb gestellte die Aufgabe hatte erfordert, einen geländegängigen, fernsteuerbaren Rover zu entwickeln, der auf dem sandigen, steinigen Terrain eines Vulkans Gesteinsproben aufnehmen und verschiedene Messdaten erfassen kann. Das Reutlinger Team hatte diese Herausforderung mit Bravour gemeistert: Ihr Rover ist mit einem von der Chamäleonzunge inspirierten Greifarm ausgestattet, der dank einer Gummimembran selbst tischtennisballgroße Steine sicher greifen und transportieren kann. Zusätzlich zeichnet der Rover während des Betriebs Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit sowie die zurückgelegte Strecke auf.
Obwohl das die Gruppe den Großteil des Projekts eigenständig umsetzte, erhielt sie wertvolle Unterstützung: Die Vector-Stiftung förderte das Vorhaben finanziell, Strophurus Solutions aus Australien half bei der Programmierung, und für die technische Umsetzung standen die Fakultät Technik sowie das letsgoING-Team der Hochschule Reutlingen zur Seite.
So gelang es dem Team, trotz begrenzter Vorerfahrung in einigen Bereichen einen voll funktionsfähigen Rover nach den eigenen Vorstellungen zu konstruieren. Neben technischem Wissen waren dabei vor allem Teamfähigkeit und Durchhaltevermögen gefragt – Eigenschaften, die sich am Ende ausgezahlt haben.
Text und Fotos: Tonio Mahr