Grafeneck-Exkursion der neunten Klassen
Video der Klasse 9 d zum Besuch in der Gedenkstätte Grafeneck am 24. Februar und
Bericht von der Grafeneck-Exkursion der Klassen 9a und 9b am 21. Februar
Am 21. Februar haben wir, die Klassen 9a und 9b, eine Exkursion zur Gedenkstätte Grafeneck unternommen, ein Ort an dem während des zweiten Weltkriegs Menschen mit Behinderung ermordet wurden.
Mit dem Doppeldeckerbus sind wir um 13 Uhr vom IKG abgefahren. Bei der Ankunft wurden wir in Gruppen unterteilt und haben an einer zweistündigen Führung teilgenommen. Als erstes haben wir einen Vortrag gehört über das Gebäude und über das Geschehen. Warum hat man ausgerechnet diesen Ort ausgesucht? Wie wurden die Menschen getötet? Von wem kam der Befehl? Zum damaligen Zeitpunkt war der Ort gewählt worden, da er sehr abgelegen ist und bereits ein Behindertenheim war. Außerdem wurden weitere Menschen in grauen und roten Omnibussen zu Hause abgeholt und nach Grafeneck transportiert. Von Januar bis Dezember 1940 wurden dort über 10.600 Menschen durch Vergasung ermordet. Die Täter, die die Ermordungen durchführten, handelten auf Befehl von oben. Den Angehörigen wurde mitgeteilt, dass der Tod aufgrund einer Krankheit wie zum Beispiel Lungenentzündung eingetreten sei.Nach diesem Vortrag gingen wir in das Dokumentationszentrum, indem viele Infotafeln sind und auf denen man sich nochmal alles genau durchlesen konnte. Es gab auch ein großes Regal mit vielen Terracotta-Figuren, die ein Künstler in Gedenken an die Opfer geschaffen hat.
Zum Schluss sind wir noch zum Friedhof gelaufen und haben ein Gedenkritual abgehalten. Dabei haben wir eine Kerze angezündet und haben eine Schweigeminute eingelegt. Dort konnte man auch in ein Buch einsehen, in dem alle bekannten Opfer namentlich aufgeführt sind. Ein besonders großer Grabstein ist zum Gedenken an die Opfer zu sehen.
Nach der Fahrt haben wir eine Collage erstellt von unseren Eindrücken. Besonders berührt hat uns die Tatsache, dass wir an einem Ort waren, an dem so viele unschuldige Menschen ermordet wurden. Ebenso waren wir überrascht, dass dort jetzt trotz der schrecklichen Vorkommnisse in der Vergangenheit Menschen mit Behinderung leben. Viele waren betroffen als uns von einem Einzelschicksal erzählt wurde: ein junger Mann hatte vor seiner Abholung zu Hause das Wort „Mörder“ in einen Keks geritzt. Dieser Keks wurde später von seinen Eltern gefunden.
Jule Stoll, 9 a
Fotos: IKG / Schloss Grafeneck: von Xocolatl, 2007 - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2712414
Video der Klasse 9 d zum Besuch in der Gedenkstätte Grafeneck am 24. Februar